James Das EReignis hatte ich total verdrängt, aber Stück für Stück kamen die Erinnerungen zurück. Doch dann kam mir etwas anderes in den Sinn. "Was machst du hier?" krächste ich leise. "Solltest du nicht im Bett sein und schlafen?" brachte ich dann hervor und unterdrückte ein husten, weil dies ebenfalls wehgetan hätte.
"Das hab ich auch, bis das Telefon geklingelt hat und die Polizei bescheid gesagt hat, dass du einen Unfall hattest." Ich spielte nebenbei unruhig mit einer Haarsträhne. "Dein Wächter hat mich dann hier her gefahren. Ich hab aber gesagt, das er wieder gehen kann, er wollte bestimmt auch wieder schlafen gehen, ich hoffe das ist kein Problem.", antwortete ich ihm.
James "Du bist hiergeblieben?" fragte ich nun leicht fassungslos, begann durch das Sprechen aber wieder leicht zu röcheln und blieb lieber wieder still. Zudem wirkte das Schmerzmittel immer mehr und dadurch wurde ich auch ziemlich schläfrig.
Serina "Ja...", sagte ich dann leise. Bemerkte aber das er kaum richtig sprechen konnte und müde schien er auch zu sein. "Du solltest schlafen." mit diesen Worten ging ich zum Lichtschalter und machte das Licht im Raum aus. Mit dem Licht von meinem Handy setzte ich mich wieder auf den Stuhl. Ich stellte das Licht so ein, dass ich ein wenig sehen konnte. Machte meine Kette ab und fing an den Verschluss auf und zu zu machen. Ich konnte nämlich im Moment nicht schlafen. Erstens weil es so unbequem War zweitens plagten mich riesige Schuldgefühle und drittens musste ich daran denken was hätte passieren können. Ich lies ihm jetzt seine Ruhe und beschäftigte mich mit der Kette.
James Bevor ich meine Augen schloss, versuchte ich nochmal ruhig durchzuatmen und versetzte mich dann in eine Entspannungsphase. Ich war zwar nicht ganz wach, aber schalfen tat ich auch nicht wirklich. ICh fühlte mich, als könnte ich irgendetwas verpassen, wenn ich jetzt nicht wach bliebe. Allerdings konnte ich gegen meine Müdigkeit nicht ankämpfen und bis es hell wurde, war ich weggedämmert.
Ich hatte nicht mehr einschlafen können. Also saß ich die ganze Zeit da und hatte die Kette immer auf und zu gemacht. Nach ein paar Stunden War sie kaputt gegangen und das War meine lieblingskette. Ich hatte sie auf den Tisch gelegt. Als man dann von draußen wieder Geräusche hörte von den Krankenschwestern stand ich auf und holte mir einen Tee, bevor ich mich wieder auf meinen Stuhl setzte und nur ruhig da saß um ihn nicht zu stören. Naja ich versuchte ihn ja nicht zu stören aber um 8 Uhr kamen die Ärzte rein um ihn zu untersuchen und da musste sie James wieder wecken.
James Panisch schreckte ich aus meinem Halbschlaf auf und sah mich wild um. Mein Atem rasselte viel zu schnell und als ich die Ärzte endeckte, kniff ich leicht die Augen zusammen. Der Oberarzt sprach beruhigend auf mich ein, dennoch waren meine Muskeln so gut es ging gespannt und ich bereit, um aufzuspringen. DAs wäre natürlich ein riesiger Fehler gewesen und zum glück kam es nicht dazu, denn meine Rippen taten wieder weh und erinnerten mich daran, warum ich hierlag. Meine eigene Dummheit hatte mich hierhergebracht.
Der Ärzte kümmerten sich um James. Ich durfte sitzen bleiben. Das tat ich auch, ich hielt einfach nur meine Tasse mit Tee fest. Ich War aber so fertig, das ich kaum noch ansprechbar War. Ich saß halt wie gesagt einfach nur da. Er hätte sterben können...und das War alles meine Schuld. Hätte ich einfach mal meine blöde Klappe gehalten wäre er doch nie so sauer weggefahren...ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen War, aber nach einer Weile gingen die Ärzte wieder. Davor sagten sie aber noch irgendwas das James jetzt außer Lebensgefahr War.
James Sie fühlten meinen Puls, schauten, ob sich einer der Verbände gelöst hatte und ob ich ansprechbar war. Natürlich war mein Zustand nicht prickelnd, aber es würde besser werden. Letztendlich lag ich nurnoch schlapp da und ließ sie machen. Je weniger ich mich wehrte, desto schneller waren die wieder draußen. Ich schloss die Augen und irgendwann war es endlich vorbei und sie ließen mich in ruhe. Endlich! Ich wollte nach hause und raus aus diesen weißen Wänden umgebenen Raum.
Serina In der ganzen Zeit jetzt hätte ich aufstehen können und einfach gehen können, ich hätte abhauen können ohne das irgendjemand was hätte tun können und trotzdem War ich noch immer hier. Ich würde es James nochmal vorwerfen wenn er mir jetzt für immer hassen würde, er hatte jedes Recht dazu. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch der neben dem Stuhl stand und sah zu der Wand.
James Mein Blick flog durch den Raum und blieb bei ihr stehen. "Hast du was gegessen?" fiepte ich, weil meine Stimmte einfach noch nicht richtig mitmachte und hätte mich selber ohrfeigen können, wie hoch es klang. Das war peinlich, mehr als das, demütigend. Ich biss die Zähne zusammen. Zwischendurch sah ich sie noch ein wenig verschwommen und als wenn sie zweimal dort sitzen würde und dann sah ich wieder so klar, als wenn nichts passiert wäre.
"Nein...", hauchte ich und nahm meinen Blick nicht von der Wand gegenüber. Nach einer Weile glitt mein Blick wieder zu meiner kaputten Kette. Ich nahm sie vom Tisch und steckte sie in meine Tasche. "Brauchst du etwas? Soll ich die irgendwas holen?", fragte ich ihn dann. Wie seine Stimme klang War doch egal er hätte sterben können. Das alles hier machte mir unheimlich zu schaffen. Ich hätte eigentlich in der Uni sein müssen, denn heute War Montag, aber heute ließ ich sie einfach ausfallen.
James Ich brachte nur ein ganz leichtes Kopfschütteln zustande. Sie sollte zurückfahren und etwas schlaf nachholen, aber ich brachte kein Wort mehr über meine Lippen. Also legte ich den kopf in dem Kissen ab und sah an die Zimmerdecke, die wie zu erwarten ebenfalls weiß war. Na toll. Ein kahles Zimmer ohne jeglichen Anhaltspunkt. Und der Fernseher war auch nicht das Highlight. Zuhause war er viel größer und zudem konnte ich gerade eh nichts schauen, weil mein kopf noch so brummte. Aber alleine die Annahme, ließ mich ein wenig besser fühlen.
Serina Ich War völlig am ende. Dieser Tisch und Stuhl waren auch nicht das was man bequem nannte. Ich lehnte meine Arme auf den Tisch und zog mit meinem Fingernagel Muster um irgendwas machen zu können. Wenn er etwas wollte brauchte er es nur zu sagen. Ich würde nämlich nicht zu ihm nach Hause fahren sondern hier bleiben. "Soll ich deine Familie anrufen?", fragte ich dann noch leise. Vielleicht wollte er diese lieber hier haben.
James Wieder verneinte ich ihre Frage und betrachtete dann wieder die Decke. Ich war mir sicher, dass meine Eltern bereits davon in Kenntniss gesetzt worden waren und sobald sie hier wären, würde die Hölle losbrechen. Meinen Vater konnte ich mir bildlich vorstellen, wie er im Türrahmen stand, den Kopf schüttelte und sich fragte, wie sein Sohn das um himmels willen schon wieder hinbekommen hatte.