James Ich blieb noch ein wenig draußen und sah in das klare Wasser. Wenigstens etwas klares hier auf meinem Grundstück. Bei Serina War ich mir da auf einmal garnicht mehr so sicher. Ich mochte sie, keine Frage. Doch manchmal erschien sie mir einfach unendlich stur.
Zusammengekauert lag ich unter meiner Decke. Was sollte das für eine Beziehung werden, wenn er mir alles verbieten wollte? Jetzt konnte ich es auch nicht mehr unterdrücken und mir liefen Tränen übers Gesicht. Ich wollte einfach nur mein eigenes Geld...
James Als es schließlich dunkel wurde, betrachtete ich noch kurz das Farbenspiel, ehe ich den Weg nach drinnen in Angriff nahm. Dort führte mein Weg am Wohnzimmer vorbei und ich sah sie auf der Couch sitzen. Mühsam rang ich mit mir und tappte schließlich in mein Zimmer.
Ich saß weiterhin in meiner Decke und hörte wie er vorbei lief. Ich schätze mal er hatte mich gesehen, vor allem mit dem Film, aber er kam nicht hier her, er ging...was sollte das für eine Beziehung sein? Das veranlasste nur das mir noch mehr Tränen übers Gesicht kullerten und ich mich hier schrecklich unwohl fühlte. Ich sollte lieber bei Lina schlafen...schniefend stand ich auf und suchte nach meiner Jacke. Ich würde einfach bei Lina bleiben, erstmal.
James In mir arbeitete es, wie schon lange nicht mehr. Hin und hergerissen, starrte ich an die gegenüber liegende Wand. Als ich dann ihre Schritte und ei Schniefen hörte, lauschte ich und begab mich nun doch wieder in den Flur. "Serina?" fragend sah ich, wie sie ihre Jacke schnappte, was mich verwirrte. Wo wollte sie um diese Uhrzeit noch hin? Es war bereits dunkel draußen und selbst Dexter hatte es sich auf dem Boden bequem gemacht.
Ich wischte mir ein paar Tränen weg und zog mir gerade die Jacke über. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich seine Stimme hörte. "Ja?", fragte ich dann leise und drehte mich um, wärend ich nach meiner Tasche angelte. Wollte er mich jetzt wieder zusammenscheißen?
James Anscheinend hatte sie nicht mit mir gerechnet, denn sie zuckte zusammen. Irritiert sah ich, wie sie sich umdrehte und nach ihrer Tasche griff. Sie wollte mich hier alleine lassen und mitten in der Nacht wer weiß wohin? Mein Blick wanderte von ihrer Tasche zu ihr und dann hoch zu ihrem Gesicht. Ihre Augen wirkten ein wenig feucht und ich fragte mich ob sie entweder geweint hatte oder kurz davor war. Mit zwei Schritten war ich bei ihr und sah auf sie hinab. "Was ist los?"
Kurz sah ich zu ihm hoch als er näher kam, dann sah ich aber schon wieder weg. "Nichts, ich will nur zu Lina. Ich schlaf heute Nacht glaube ich bei ihr...", schniefte ich leise. Mit Lina konnte ich wenigstens über meinen neues Job reden ohne dafür verurteilt zu werden, außerdem konnte ich bei ihr weinen. "Ich muss sowieso noch einiges für den Job vorbereiten und das kann ich bei ihr wohl am besten.", fügte ich dann noch leise hinzu. Nur um ihm klar zu machen das ich gehen wollte, weil er mich nur anmotzten und verurteilen würde für den Job und ihn als 'nicht normal' beschrieb. Als würde ich sonst etwas machen.
James Ein wenig sauer, aber auch mitfühlend, biss ich die Zähne zusammen. "Dann lass dich wenigstens von einem meiner Leute fahren" lenkte ich ein, auch wenn es wehtat, sie so gehen zu lassen. Ich wollte nicht, dass sie weinen musste. Ob es wegen mir war? Das mit ihrem Job rieb sie mir ja förmlich unter die Nase. Da war es klar, dass sie ihn bekommen hatte, was mich nicht gerade glücklich stimmte. Das hieß, sie würde wahrscheinlich ihre Überraschung verpassen und ich hätte dieses kleine Knäul am Hals. Außerdem gab es schon wieder dieses distanzierte Gefühl zwischen uns, was mich fast auf die Palme brachte.
"Nein ich gehe, das ist kein Problem...", murmelte ich und wischte mir wieder eine Träne die mir übers Gesicht lief weg. Ich wäre ja gerne hier geblieben, aber mit ihm konnte ich nicht reden was meinem Job anging. "Außerdem hör endlich auf, sauer auf mich zu sein, nur weil ich einen Job habe um ein bisschen Geld zu verdienen. Es ist nämlich ganz einfach, im Internet war ein süßer Welpe drinnen nur leider viel zu teuer für mich, ich hab Dad gefragt, aber er hasst Hunde und hat mir auch nicht das Geld gegeben, jetzt ist er weg. Ich will einfach nicht, dass das nochmal passiert, wenn ich mir wieder einen Hund holen möchte, dann will ich auch das Geld haben und dafür brauche ich einen Job!", erklärte ich dann nochmal ausführlich, drehte mich dann aber um und ging langsam zur Tür. Ich machte sie auf und überlegte nochmal kurz, ob ich alles hatte, was ich brauchte. Dann könnte ich auch los gehen.
James Wieso verstand sie nicht, dass ich mir auch nur Sorgen machte? Klar, sie war erwachsen, doch gerade erst vor kurzem hatte man sie entführt. Ich wollte einfach nicht, dass dies noch einmal passiert. Als sie mir dann Vorschrieb, ich solle nicht wegen ihrem Job sauer sein, malmten meine Zähne ein wenig unruhig. Es ging ihr immernoch um den Hund. Sollte ich es ihr erzählen? Aber eigentlich sollte es doch eine Überraschung sein. Ich folgte ihr bis zur Tür. "Und wenn du dir dann einen Hund leisten kannst oder einen hast. Gibst du dann den Job wieder auf?" fragte ich und hoffte innerlich, dass dies vielleicht die Lösung des Problems wäre. Allerdings erschien sie mir gerade auch ein wenig in Fahrt und das machte mich stutzig. Immerhin war ich es nicht gewohnt, dass außer meinem Vater jemand so mit mir redete. Kar, sie blieb freundlich, aber es verletzte mich doch irgendwie.
Er folgte mir zur Tür und ich hörte seine Frage, doch dann sah ich ihn fassungslos an. "Wieso? Wieso darf ich nicht arbeiten? Was ist so schlimm daran, wenn ich mein eignes Geld habe, aber um es klar zu stellen, nein das werde ich nicht, der Job ist klasse, für mich passt er perfekt! Was ist den dein Problem? Sag es mir, bitte. Bist du etwa der Meinung Frauen dürfen nicht arbeiten gehen?", fragte ich dann aufgebracht nach. Ich konnte es echt nicht verstehen, der Job bot mir die Möglichkeit endlich nicht mehr abhängig von irgendjemanden zu sein. Natürlich verdiente ich nicht die Welt, ich könnte mir keine eigene Wohnung leisten, aber ich konnte Sparen ich konnte James sogar etwas Miete zahlen, wenn er das wollte. "Bist du zufriedener wenn ich dir anbiete irgendwas zu zahlen? Miete oder so? Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen...", meinte ich dann schon fast verzweifelt.
James Wie konnte sie sowas nur von mir denken? Aber so zwischen Tür und Angel wollte ich das nicht unbedingt besprechen. "Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Willst du nicht wieder reinkommen und wir reden in Ruhe darüber?" schlug ich vor und hoffte, sie würde wieder eintreten. Immerhin hatte ich wirklich nichts gegen Frauen die Arbeiteten. Das Problem bestand nur darin, dass mich fast jeder große Betrieb kannte und vorallem die Reichen und angesehenen Leute. Ich wusste einfach nicht wie ich reagieren sollte, wenn mich jemand darauf ansprechen sollte. Und erst recht wollte ich keine Miete von ihr. Das Haus war groß genug, sie hatte ihr eigenes Zimmer und bisher hatte sie ja eh immer irgendwo bei mir geschlafen. Sie war ein aufgewecktes Mädchen, was alles gerne selbst in die Hand nahm, aber manchmal schien sie mir einfach ein wenig übereifrig.
Kurz überlegte ich trat dann aber vorsichtig wieder ein. "Und was für ein Missverständnis? Denn ich weiß nur das du mich dafür verurteilst, das ich einen Job angenommen habe, der mich ein wenig unabhängiger macht. Die Frau zahlt gut, ich kann mein Geld dann auch gut sparen, wenn du dann glücklich bist, geb ich dir Miete, du musst mir nur sagen wie viel du haben willst. Ich will einfach nur mein eigenes Geld. Ich könnte meinen Eltern sogar einen kleinen Betrag für das Jura Studium geben, also was spricht denn noch dagegen? Ich meine du kannst jetzt sagen was du willst, ich geb den Job nicht einfach wieder auf, aber eine erklärung wäre ganz nett.", murmelte ich leise und legte erstmal meine Tasche wieder ab, genauso wie meine Jacke und sah ihn an. Dennoch blieb ich in der nähe der Tür stehen.
James Hinter ihr schloss ich die Tür wieder und lehnte mich leicht dagegen. Das ganze wurde so unnötig kompliziert. "Das ist es nicht. Ich finde es okay wenn du arbeiten willst. Und nein, ich will keine Miete" Außerdem hätte ich sowas garnicht nötig, weil ich bisher mehr als genug besaß. Ich biss die Zähne wieder leicht zusammen. "Es ist nur, ich frage mich, wie du all das bewältigen willst, mit Uni und so" Und Welpen, aber letzeres sagte ich nicht mehr laut. "Ich möchte einfach nur, dass du dich nicht überforderst und vorallem im Moment wo dich schonen sollt" Ich hielt kurz inne "Erinnerst du dich an gestern? Wo ich dir erzählt habe, dass ich schnell eifersüchtig werde? Mir ist es egal, ob dir da nur ein anderer Kerl hinterher schaut oder ob es daran liegt, dass du kaum noch hier bist" letzteres gab ich etwas zögernd zur kenntnis. Das war ein Thema, über das ich ungern sprach.