RE: ~PRS~ Slink & asym - 4

Edmund
Ich spürte Emilias beinahe verzweifelten Blick und musste zugeben, dass es mir auch nicht gerade besser ging. Tja, was würden wir jetzt machen? Blieb uns überhaupt eine Wahl?
"Wir müssen das Ding irgendwie gewinnen ...", murmelte ich und richtete mich wieder auf, zog das Messer aus meinem Stiefel und drehte es in meinen Händen, "Vielleicht kann ich diese Typen überzeugen, dass du nicht teilnehmen musst. Ich will nicht, dass du noch mehr durchmachen musst."
Aber wahrscheinlich würde das nicht klappen. Ich biss mir auf die Lippe und warf dann einen kurzen Blick zu Emilia, bevor ich aufstand und in dem kleinen Raum auf und ab ging. Super, wir hatten eine Chance. Sie war zwar klein, aber wir hatten sie. Und wir hatten zu wenige, um diese außen vor zu lassen. Wir mussten sie irgendwie nutzen. Dazu musste ich Emilia irgendwie wieder einigermaßen in Form kriegen. Oh Gott, das würde nie was werden!
"Also gut", sagte ich nach einer kurzen Pause und versuchte so iel Entschlossenheit wie möglich in meine Stimme zu legen, "Du musst dich aufwärmen. Das Wichtigste ist, dass wir jetzt warm werden. Unser Körper muss irgendwie wieder in Schwung kommen. Fang einfach an. Liegestütze, Kniebeuge, springen, laufen - das ganze Sportprogramm. Aber power dich nicht zu sehr aus. Wenn wir warm sind, haben wir schon einmal einen großen Schritt geschafft. Und dann wenden wir uns deinen Messerkünsten zu."
Wir hatten das schon ein wenig geübt, aber jetzt musste es wirklich drauf ankommen.
"Bitte, versuch es einfach", fügte ich dann, "Sonst haben wir überhaupt keine Möglichkeit."

Keaton
"Muss wohl", antwortete ich nur ein wenig zweifelnd auf Peter's Frage hin und folgte ihm in den Stall. Wenn wir nicht stundenlang durch den Schnee stapfen wollten, musste ich wohl oder übel reiten. Vielleicht war das ja auch ganz bequem, wer weiß schon. Und so schwer konnte es ja nun wirklich nicht sein.

Emilia
Das war viel leichter gesagt als getan. Mir war immernoch total kalt und ich fühlte mich, als wenn ich gleich erfrieren würde. Die Tasse hatte ich mittlerweile bis zur Hälfte geleert und nur deshalbt besaß ich überhaupt die Kraft wieder aufzustehen und mich ihm zuzuwenden. "Möchtest du auch einen Schuck?" fragte ich dann, weil mich auf einmal das schlechte GEwissen plagte, dass ich alles alleine austrank. Ihm erging es sicherlich nicht sonderlich viel besser als mir und genau deshalb brauchten wir Beide etwas warmes. Meine Kräfte waren dennoch am Ende und wenn ich daran dachte, dass er mich bis morgen wieder fit bekommen musste, da schmerzte es mir und mir wurde bewusst, dass wir keine andere Chance hatten.
Aber hey, ich hatte auf einen Pegasus reiten dürfen, hatte wundersame Sachen gesehen, eine schneebedeckte Landschaft, ein Eisschloss und vielleicht war ich ja bereits gestorben, als ich mit Keaton durch diesen Schrank gepurzelt war. Wer wusste schon, ob wir nicht irgendeinen Balken heruntergefallen und auf dem Boden aufgeschlagen waren und das was ich erlebte, reine Einbildung war, welche mein Gehirn mir zuletzt vorspielte. Aber nach morgen würde ich dies wohl nicht mehr erfahren. Dennoch kroch mir die nackte Angst den Rücken hoch.

Peter
Mein Blick glitt über die Pferde. "Du nimmst Snip! Den Rappen in der dritten Box" erklärte ich und suchte mir die Fuchsstute Furia heraus. Dann holte ich zwei Bürsten und erklärte ihm kurz, dass er immer mit dem Fell den Dreck rausstreichen sollte. Die Pferdchen taten mir etwas leid, da sie momentan wenig Auslauf bekamen und meist nur im Stall standen. Es war zu riskant, wenn man die Pferde endecken würde. Doch jetzt putzte ich erstmal meinen Fuchs und suchte dann Sattel und Zaum für Beide heraus.

Edmund
Als Emilia mir die Tasse anbot, lehnte ich dankend ab und begann ein wenig auf und ab zu laufen. Das ganze sollte also eine Art Überlebensspiel sein. Zwischen all den Gefangenen. Ich hatte keine Ahnung, wie viele das waren, aber wenige bestimmt nicht. Wahrscheinlich waren alle genauso ausgehungert wie wir und mindestens genauso ausgefrohren. Ich wollte gar nicht wissen, wie die Kerker hier aussahen. Gut, alle würden sich vermutlich blind in einen Kampf stürzen, wenn sie dafür frei sein durften. Und schließlich hatten sie nicht viel zu verlieren, außer vielleicht ihr eigenes Leben. Vielleicht würden das einige jedoch sogar begrüßen. Bei so einer Art Kampf würde es auf jeden Fall nicht sehr um Strategie oder gar Fairness gehen, nein. Hier saßen zwar sicher auch Unschuldige fest, aber genauso gut auch Gesetzlose, Diebe, Mörder, Leute, die keine Moral besaßen. Und für die waren wir nur ein paar Kinder. Man würde uns sicherlich unterschätzen, hoffte ich zumindest. Nur so konnte Emilia eine Chance haben.
"Also gut, das wird nicht gerade einfach", schloss ich meine Gedanken schließlich ab und drehte mich zu Emilia, "Das kürzeste, was ich dir mitgeben kann, ist eigentlich nur, dass es bei diesem 'Spiel' nicht um Ehre geht, sondern viel mehr ums Überleben. Alles ist erlaubt, es wird keine Regeln geben. Das kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein."

Keaton
Ich schlüpfte zu dem Rappen in die Box und strich ihm kurz übers Fell. Dann machte ich mich daran ihn zu putzen. Snip schien das zu gefallen, naja, zumindest trat er nicht aus oder schlimmeres. Im Umgang mit Pferden war ich jetzt noch nicht so gewohnt, weshalb ich das schon als einen Erfolg verbuchen konnte. Als das schwarze Fell schließlich blitzeblank glänzte, nahm ich mir den Sattel und wuchtete ihn mehr oder weniger auf den Rücken des Pferdes. Joa ... Da lag der nun. Gott, ich hatte wirklich keine Ahnung. Und Peter war schon fertig. War ja klar.
"Zugegeben, ich habe keine Ahnung-", setzte sich an, aber glücklicher Weise erbarmte er sich und half mir mit dem ganzen Zeug. Als Snip schließlich fertig gesattelt und das Zaumzeug angelegt war, versuchte ich mir alle Griffe so gut wie möglich zu merken. Einmal Hilfe annehmen, okay. Aber ein zweites Mal würde das lästig werden. Na dann konnte es ja jetzt losgehen.

// sry, dass ich nicht mehr geschrieben habe. Habe es i-wie voll verpeilt und dann dachte ich, du wärst dran mit schreiben x'D

Emilia
Na, das war ja nicht gerade beruhigend. Wie sollten wir eine Chance haben, gegen alle Anderen aus ihrem Gefängnis? Wir hatten ja nicht einmal eine Ahnung mit wem wir es zu tun bekommen würden. Mittlerweile hatte ich die Tasse geleert und stellte diese nun neben mir auf den kalten Boden. Ed lief derweil auf und ab und grübelte wahrscheinilch, wie wir das überstehen könnten. Ich selber wusste, dass ich alleine keine Chance hatte und hoffte nur, dass er auf meiner Seite blieb und sich nicht irgendwann gegen mich stellen würde.
"Ich weiß" flüsterte ich dann und beobachtete ihn bei seinem Auf- und Ablaufen. "Was machen wir jetzt?" Bei diesen Worten hoffte ich wirklich, dass er nicht nur hier drinnen nett zu mir war. Ich meine, eigentlich kannten wir uns ja kaum, auch wenn wir hier die ganze Zeit zusammen gefangen waren und dennoch wusste ich nicht sehr viel über ihn oder die normalen Gewohnheiten hier. "Du hattest erwähnt, dass es nicht immer so kalt hier war?" hackte ich dann vorsichtig nach, um das Thema auf etwas anderes zu lenken und vielleicht zumindest die letzten Stunden meines Lebens etwas sinnvolles zu tun oder zumindest noch ein wenig erfahren zu können.

Peter
Furia war schnell gesattelt und stand dann abmarschbereit in der Box. Gerade wollte ich zu dem Jungen und dem Rappen hinübergehen, als ich bereits den Sattel hörte und mich dann beeilte. "Warte, ich mach das" entgegnete ich und zog den Sattel noch einmal richtig, ehe ich den Bauchgurt befestigte und die Trense anlegte. Bereitwillig öffnete Snip sein Maul und begann dann auf dem Gebiss herumzukauen. Zum Glück war es hier drinnen einigermaßen warm, sodass wir die Gebisse vorher nicht anwärmen mussten. "Komm, nimm ihn an den Zügeln und folge mir" erwiderte ich, ehe ich zu dem hinterausgang maschierte. Der Vordere war mittlerweile tabu und beim Hinteren standen vermehrt einige Bäume, die noch mit Schnee beladen waren und so unsere Spuren schnell verwischen würden. Draußen stieg ich auf und zog noch einmal den Gurt fest. "Kriegst du es hin?" fragte ich dann in Keatons Richtung. Er schien wirklich wenig Erfahrung mit Pferden zu haben.