// Kein Problem ^^ Schön, dass du dir gedanken gemacht hast :*
Peter Ein leises Geräusch riss mich aus dem Schlaf und als ich müde den Kopf hob, erblickte ich eine Gestalt im Dunkel, die sich davon schlich. So richtete ich mich ebenfalls auf und sah mich um. Es war hier unten viel zu dunkel, als das ich viel hätte erkennen können. Jedoch vernahm ich das regelmäßige Atmen der Anderen und wusste, dass sie noch schliefen. Außer unser kleiner Ausreißer, der sich davongestohlen hatte. Wer auch immer dies gewesen war, wobei ich bereits eine Ahnung hatte. Keaton hatte sich in der letzten Woche zunehmend verbessert, auch wenn ich ihm immernoch nicht hundertprozent traute und es mir immernoch fragwürdig war, warum Aslan diese beiden Kids mit nach Narnia gebracht hatte. Was war ihre Bestimmung? Wieso ausgerechnet die? Diese Frage ging mir bereits seit ihrer Ankunft nicht aus dem Kopf. Nun richtete ich mich ganz auf und schnappte mir etwas zum überziehen, da es doch immer kühler wurde und vorallem würden wir wieder die Eingänge freischaufeln und die eingestürzten Tunnel herrichten müssen. Meine Freunde und Familie ließ ich schlafen und machte mich auf zu dem Tunnel, der zu den Stallungen führte. Die Pferde konnten sicherlich ihr morgendliches Heu vertragen.
Emilia Ich hockte, mit der Decke fest um den Schultern zugezogen, an der Wand angelehnt und sah an die gegenüberliegende Seite zur Tür. Sie wurde nur geöffnet, wenn wir was zu Essen und zu Trinken bekamen. Anfangs hatte ich mich noch darüber beschwert was sie uns da teils vorsetzten, aber mitlweile wurde es einfach nur gegessen. Sie hätten uns genausogut Käfer oder so vorsetzen können. Resigniert sah ich dann nach oben und zu Ed. Wenigstens war ich hier nicht alleine drinnen, denn das würde mich um den Verstand bringen. Er stand neben mir und sah aus dem Fenster, was von außen mit dicken Eisgittern abgesichert war. Richtiges Licht kam dort allerdings nicht durch. Denn es schien keine Sonne und nur das strahlende Weiß war dort zu sehen. Ich hatte es mittlweile aufgegen dort draußen nach einem Anhaltspunkt zu suchen und mir das nicht mehr angetan. Er hingegen schien da wohl noch anderer Meinung zu sein. "Meinst du, wir kommen hier je wieder raus?" fragte ich dann plötzlich. Würde ich meine Mom je wiedersehen? Eine leichte Träne kullerte aus meinen Augen und ich sah wieder zur Tür.
Keaton Mein Gegner war eine der Trainingspuppen. Keine Ahnung, wie viel diese armen Wesen schon überstanden hatten, aber es war mir auch ziemlich egal. Während ich mit einem Holzschwert auf den Körper eindrosch, flogen meine Gedanken hin und her. Warum war ich noch einmal hier? Ach ja, richtig. Ich war so dumm gewesen einem kleinen Hund nachzulaufen und in einen Schrank zu klettern. Schlag. Ich war in einem völlig anderen Land gelandet. Schlag. Ich hatte die einzige verloren, die mir wirklich glaubte. Schlag, Schlag. Diese war wahrscheinlich schon tot. Schlag. Und es war meine Schuld. Mit einem letzten Schlag ließ ich das Schwert schließlich sinken und versuchte zu Atem zu kommen. Der Schweiß rann mir über das Gesicht und auch das Hemd, was ich anhatte, war schon ziemlich nass geworden. Ich sollte mal ein Bad oder so etwas nehmen. Oh Gott, ich hatte mich ewig nicht mehr gewaschen ... Bestimmt stank ich wie ein Schwein. Aber woher ein Bad bekommen. Gut, ich könnte mich draußen in den Schnee legen, aber dann würde ich wahrscheinlich an Unterkühlung sterben. Klasse. Unzufrieden, aber dafür wach, sammelte ich meine Sachen zusammen und verließ den Raum.
Edmund Als Emilia plötzlich etwas sagte, drehte ich mich überrascht um. Zum einen, weil das das erste war, was sie heute sagte. Zum anderen, weil ich über ihre Frage überrascht war. Nun ja, so überrascht war ich auch wieder nicht. Ich hatte mir diese Frage selbst schon gefühlte 10000 Mal gestellt und sie dann immer wieder verdrängt. Während ich schwieg und sie musterte, musste ich wieder einmal feststellen, was für einen riesigen Fehler ich begannen hatte. Wieder wurde mir mein Versagen vor Augen geführt. Wie ein lähmendes Gift floss die Schuld durch meinen gesamten Körper. Es tat so weh. Es tat so weh, sie leiden zu sehen. Es tat so weh, schon wieder alle verraten zu können, die mir wichtig waren. Ich schloss die Augen und horchte in mein Inneres hinein. WÜrden wir hier wieder herauskommen? Ich spürte meine Angst, die Hoffnungslosigkeit. Aber da war auch ein kleiner Funken zwischen all dem Dunkel. Eine kleine Flamme, die nicht aufhören wollte zu brennen. Ein brennender Funken, der fast unterging, aber weiter flackerte. "Ja", sagte ich leise, aber dennoch entschlossen und öffnete die Augen wieder, "Ja, das meine ich."
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
Emilia Meine Augen glitzerten verräterisch, aber ich hielt die Tränen zurück. Einige Sekunden verstrichen, in denen niemand etwas sagte. Dann erwiederte er meine Frage mit einem Ja. Wir würden hier rauskommen! Wie konnte er sich da so sicher sein? Mein Blick war weiterhin auf die Tür geheftet, aber ich versuchte jetzt nicht nur die Tränen zurückzuhalten, sondern auch meine Gefühle, welche drohten überzuschwappen. Ich wollte doch nur nach hause und diesen dämlichen Hund finden, welcher uns erst in diese Lage gebracht hatte. Ich musste mich zwingen aufzusehen und erwiederte seinen Blick. "Woher willst du das wissen? Irgendwann lassen die uns verhungern oder bringen uns einfach um" Ich fragte mich eh, warum sie uns jeden Tag mit Essen versorgten, was doch ziemlich viel Aufwand sein musste, für zwei Gefangene. Die DEcke hatte ich seitdem ebenfalls nicht mehr abgelegt, weil ich sonst entsetzlich frieren würde und ich hoffte, dass es nicht noch kälter wurde. Meine Temperatur schwankte eh dauernd, da ich meißt viel kühler war, als die Normaltemperatur und deswegen war auch der Doctor ab und zu noch vorbeigekommen. Mittlerweile würde es mich auch nicht mehr wundern, wenn ich hier erfrieren würde. Den Apfel, welchen ich mitgenommen hatte, war bis auf den letzen Krümel in der letzten Woche verzerrt worden, aber ein richtiges Zeitgefühl besaß ich auch nicht mehr.
Peter Ganz in Ruhe begann ich die Pferde zu füttern und betrachtete immer wieder die Box, wo der Pegasus drinnen war, mit dem mein Bruder an jenem Tag geflogen war. Das erinnerte mich jeden Tag aufs neue daran, dass aus unserer Familie jemand fehlte. Wie es Edmund und seiner Begleiterin jetzt wohl ging? Ich wusste es nicht und konnte nur hoffen, dass die Entführer die Beiden nur als Geiseln nahmen und sie noch am Leben waren. Wieder einmal riskierten wir für Narnia wieder unser Leben. Ich kam zum Ende der Reihe und schob die letzte Ladung Heu in die Box, ehe ich umdrehte und mich auf den Weg zurück zur Unterkunft machte. Auf den Weg dahin endeckte ich Keaton. "Na, schon wach?" begrüßte ich den Jungen und sah mich um, aber ansonsten war es noch ziemlich still um uns herum.
Edmund "Glaub mir. Wenn sie uns nicht für irgendetwas brauchen würden, hätten sie das schon längst getan", erwiderte ich leise und spürte einen Schmerz, der sich in meiner Brust ausbreitete. Ich wusste, wozu sie uns brauchten. Zumindest für was sie mich brauchten. *Verräter!*, zischte es in meinem Kopf und ich wandte schnell den Blick ab. Ich wollte nicht so denken und es vor allem nicht wahr haben. Wenn ich nur irgendwie mein Schwert gehabt hatte, ich hätte hier rausgekonnt. Zumindest hätte ich es versucht. Mit Schwertern konnte ich umgehen, sogar besser als mein Bruder. Aber natürlich hatte ich es nicht hier. Das wäre auch ziemlich dumm von ihnen gewesen. Was machte ich mir überhaupt noch Gedanken über eine Flucht? Wir würden hier nicht herauskommen, nicht allein. Dann müsste ich gleichzeitig auf mich und Emilia aufpassen und das war praktisch unmöglich. "Ich weiß es nicht", gab ich dann zu und setzte mich auf mein hartes Bett, wenn man das so nennen konnte, "Woher sollte ich auch? Ich spüre es nur."
Keaton Als Peter mich ansprach, zuckte ich fast unmerklich zusammen, da ich in Gedanken versunken gewesen war. Hatte ihn gar nicht kommen hören. Aber überrascht, dass er schon wach war, war ich auch nicht. "Ich habe mich wohl doch zu laut davon geschlichen, tut mir leid", erwiderte ich und musste minimal grinsen, bevor ich wieder ernst wurde, "Wach ja, wie man es sehen kann." Dann legte ich eine kurze Pause ein und sah Peter von der Seite an. Ich überlegte tatsächlich, ob ich ihn fragen sollte, ob es Neuigkeiten gab. Über Emilia und seinen Bruder. Oder über irgendwelche Ideen sie zu befreihen. Einfach irgendetwas. Ich war es leid zu warten. Aber ich beschloss ihm den Morgen lieber nicht zu versauen und hielt brav meine Klappe. Schließlich musste man nicht lles riskieren.
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
Emilia Er hatte ja Recht, aber ich war es einfach leid hier den ganzen Tag rumzusitzen und zu hoffen, dass ich nicht erfror. "Wie ist Narnia, wenn es nicht so kalt und verschneit ist?" fragte ich dann, wobei sich die Sehnsucht in mir ausbreitete, endlich wieder Sonnenstrahlen auf meiner Haut zu spüren. Hier war es so kahl und ohne jegliche Wärme, dass ich mich eh schon fragte, wie ich die letzten TAge hier hatte durchhalten können. Für mich war gerade dies am schwersten. Bei uns daheim hatte es schon ewig nicht mehr geschneit, geschweigedenn war es draußen gefroren und die Temperatur weit unter Null gefallen. Die hier war das genaue Gegenteil von dem was ich kannte. Sollte mein Leben wirklich hier enden? In dieser Einöde?
Peter Er hatte sich also tatsächlich davongeschlichen. Um was zu tun? Zu üben oder doch etwas anders? Leise Zweifel machten sich in mir breit, aber das lag wohl daran, dass ich ihm immernoch nicht so ganz traute. "Na, die Pferde mussten ja auch gefüttert werden, da ist eh nichts mit lange schlafen" entgegnete ich. Doch dann kreisten meine Gedanken wieder um ein anderes Thema. Wieso waren sie hierhergelangt? Nicht jeder wurde nach NArnia gelassen, also musste es einen Grund geben, welcher mir bisher unbekannt war. "Ich werde später die Grenzen sichern. Kommst du mit?" fragte ich dann und ging wieder den Gang zurück zur Haupthöhle. So konnte ich vielleicht doch was in ERfahrung bringen.
Edmund Auf ihre Frage hin musste ich leicht lächeln. Selbst mir kam es schon eine Ewigkeit vor, dass Narnia im Schnee und Eis versank. Und die Erinnerungen daran verblassten langsam. Zeit, dass es wieder wärmer wurde. "Wundervoll", beantwortete ich ihre Frage noch immer lächelnd und mir wurde gleich selbst ein wenig wärmer, "Alles ist grün. Die Bäume, die Wiesen. Es blühen die schönsten und seltsamsten Blumen, die du noch nie gesehen hast. In den seltesten Farben und Formen. Es gibt kleine Kolibris, die den süßen Nektar sammeln und ihn zu fabelhaften Honig verarbeiten. Das Eis der Flüsse und Seen taut auf und es tümmeln sich die verschiedesten Fische darin. Man kann wieder aufs Meer fahren und mit etwas Glück Meerjungfrauen sehen oder auf Delfinen reiten. Viele Bewohner von Narnia erwachen aus ihrem Winterschlaf und tummeln sich in den Städten und auf dem Land. Die Düfte, die man riechen kann, sind unbeschreibbar. Man kann wieder viel mehr zu essen finden, die unterschiedlichsten Sachen werden gekocht und gebacken und das Leben blüht auf. Es ist fabelhaft!" Während ich erzählte, kam es mir fast vor vor, als würde das ganze vor meinem inneren Auge erscheinen. Ich spürte den warmen Frühlingswind und die süßen Düfte der Wald- und Wiesenblumen. Einfach alles lebte auf.
Keaton Als er vorschlug, dass ich ihn begleiten konnte, warf ich ihm einen leicht verwirrten Blick zu bevor ich mit den Schultern zuckte. "Von mir aus gern", antwortete ich dann seinen plötzlichen Wandel ignorierend. Die Abwechslung kam mir ganz recht, denn wirklich viel hatte ich hier nicht zu tun. Ich langweilte mich irgendwie, kam nicht vorwärts. Das ganze hier war so festgefahren, dass ich gern auf sein Angebot einging, wie seltsam es auch war. Vielleicht war er einfach noch müde, um zu begreifen, was er gerade tat. Aber es sollte mich nicht weiter stören. So würde ich hier mal heraus kommen. Vielleicht konnte man auch irgendetwas über diese Entführer herausfinden? "Wann willst du denn los?", fragte ich also.
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
Emilia Gespannt lauschte ich ihm und versuchte mich mit geschlossenen Augen in seine Erzählung hineinzuversetzen. Es hörte sich sehr schön und lebhaft an, ganz anders, als ich es gerade kennenlernte. "Wann taut es denn wieder?" fragte ich, da es doch sicherlich irgendwann wieder Frühling werden musste. Oder galten die Jahreszeiten wie ich sie kannte hier etwa nicht? Ich hoffte mal ersteres. Auf einen ewigen Winter wollte ich mich garnicht erst einrichten. Aber wie existierte dann dieses eisige Schloss weiter? LAgen darunter Mauern vergraben oder bestand es tatsächlich nur aus gefrorenem Wasser? Er erzählte so voller Begeisterung, dass ich es mir am liebsten sofort angesehen hätte, aber es schien, als würde ich darauf vergeblich warten müssen. "Das hört sich toll an" meinte ich dann und musste dann heftig niesen. Es war immernoch viel zu kalt hier drinnen, zumindest für mich.
Peter Mein Weg führte zurück zu den Schlafplätzen, wo sich auch die dicken Mäntel befanden. Als er zustimmte, überlegte ich, welches Pferd ich ihm geben konnte. Doch als er fragte wann es losginge, konnte ich nur leicht den Kopf schütteln. "Sofort, nachdem ich mit meinen Geschwistern gesprochen habe, also halte dich bereit. Kann sein, dass wir gleich aufbrechen" erwiederte ich deshalb und betrat nun die unterirdische Höhle. Dort sah ich mich nach meinen Geschwistern um. Susan schlief noch und ebendso sah es bei Lucy aus. Und Edmund, nunja, darum würden wir uns kümmern müssen.
Edmund Durch ihr Niesen blinzelte ich kurz und befand mich wieder in unserem eisigen Gefängnis. Schade eigentlich, aber so war es nun einmal. "Ich muss zugeben, dass dieser Winter ungewöhnlich lang ist. Normalerweise könnte es praktisch jeden Tag tauen - was es aber nicht tut. Der Winter hält einfach an seinen Rechten fest. Aber ganz logisch betrachtet, kann es nicht mehr lang dauern", antwortete ich dann und fragte mich insgeheim auch, warum dieser Winter so lang war. Für mich musste das wirklich nicht sein. In dieser Region blieb es aber sogar im Sommer relativ kühl. Es gab eindeutig wärmere Regionen.
Keaton Auf seine Antwort nickte ich nur, weil ich schon so etwas ähnliches gedacht hatte und als er schließlich nach seinen Geschwistern sah, ging ich zu meinem Lager und räumte ein wenig auf. So leid es mir auch tat, aber den Violinenkoffer würde ich nicht mitnehmen. Er wäre doch zu sperrig. EIgentlich war auch nicht viel mehr zu finden. Mein Handy hatte schon längst kein Akku mehr und ich hatte weder Aufladekabel noch eine Steckdose. Also war es unnütz. Dann war da noch dieses Buch, welches Emilia in dem alten Haus gefunden hatte. Ich schob es unter die warmen Decken und richtete mich dann wieder auf.
//Hast du eine AHnung, was bei Emi und Ed passieren könnte? Soll Ratio (der Doktor) mal vorbeischauen?
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
// joar, wegen ihrem Schnupfen? x'D hm... tja, Unternehmen können die ja nichts x'D
Emilia Jeden Tag? War das sein ernst? Es könnte jeden Tag soweit sein, dass es tauen würde? Aber anscheinend wollte dieses Wetter nicht umschwänken, denn jede Nacht hörte ich das sausen und brausen des eisigen Windes, welcher um das Schloss fegte. Ein schönes sonniges Plätzchen wäre mir da durchaus lieber gewesen. Er fand es also auch unlogisch, das beruhigte mich ein wenig. Allerdings musste ich schon wieder niesen und zog die Decke dichter. Na super, der nächste Schnupfenanfall in dieser Grotte von Mauer. Wenn die mich nicht umbringen würden, dann würde dies sicher bald der Frost für die übernehmen. Meine Finger fühlten sich auch schon ein klein wenig taub an und waren total kalt. Also begann ich diese zur Faust zu ballen und wieder zu öffnen, um ein wenig die Durchblutung zu fördern.
Peter Ich hockte mich neben meine Schwestern, aber ihren ruhigen Schlaf wollte ich auch nicht stören, also ging ich erst einmal zu dem kleinen Schrank, wo noch ein wenig Brot lagerte und schnitt mir ein Stück ab. Für unterwegs würden wir ebenfalls noch etwas Proviant benötigen, auch wenn man zu Pferd kaum was kauen konnte, weil den Wind so eisig um einen herum wehte und mit den dicken Sachen und Handschuhen würde es auch nicht leichter werden. Also lehnte ich mich gegen den kleinen Schrank und betrachtete das Innere der Höhle, wo es zum glück nicht mehr ganz so finster war. Richtig hell würde es am Tag allerdings auch nicht werden, da brauchte man schon eine Lampe oder ähnliches.
Edmund Emilia erwiderte nichts mehr und ich hörte nur ein Niesen von ihr. Ich war leicht überrascht, dass ich mich noch nicht erkältet hatte, aber wahrscheinlich war ich ein wenig abgehärtet. So versank jeder von uns in seinen eigenen Gedanken bis mich ein Geräusch aufsehen ließ. Es war das Schloss der Tür und jedes Mal, wenn ich dieses hörte, musste ich mit den Zähnen knirschen. Es erinnerte mich daran eingesperrt zu sein. Und ich hasste es eingesperrt zu sein. EIgentlich gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man brachte uns essen oder aber der Arzt schaute mal wieder vorbei. Essen bekamen wir erst später am Tag, um die Mittagszeit. Also blieb nur der Doktor. Ich sah fragend zu Emilia, während sich die Tür wieder schloss. "Morgen", begrüßte uns die tiefe Stimme des jungen Mannes, aber sie klang ein klein wenig abwesend. Ich machte mir nicht die Mühe mich zu fragen warum. Er stellte einen kleinen Koffer neben Emilia ab und hielt ihr dann eine Tasse hin. Ich konnte von hier aus sehen, dass heißer Dampf von ihr aufstieg. "Ich dachte vielleicht wäre ein Tee nicht schlecht", erklärte er sich kurz und ich war kurz davor die Augen zu verdrehen. Was dachte dieser Typ sich eigentlich? Kam hier ganz normal hineinspaziert und brachte einen Tee mit. Trotzdem zwang ich mich ruhig zu bleiben. Wahrscheinlich war ich einfach nur neidisch.
Lucy Ich musste leicht gähnen und blinzelte in die Dunkelheit hinein. Als ich entdeckte, dass es gar nicht so dunkel war, schlug ich die Augen auf und streckte mich kurz. Dann entdeckte ich meinen Bruder in einiger Entfernung. "Guten Morgen!", flüsterte ich ihm etwas lauter zu, um Susan nicht gleich zu wecken. Dann richtete ich mich auf und tappte mitsamt der Decke zu ihm hinüber. "Stell dir vor, ich habe von einem riesigen weißen Vogel geträumt!", erzählte ich ihm und musste ein gähnen unterdrücken, "Der hatte riesige Schwingen und ganz weiche Federn."
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
Emilia Nach dem Niesen kauerte ich mich ein wenig zusammen, als ich dann die Tür hörte und leicht aufsah. Es war der Doctor, der einzige, welcher uns ab und an in diesem Loch besuchte. Und was hatte er da mitgebracht? Ich schnupperte leicht, als er mir dann schon eine Tasse reichte. Dann erklärte er mir sein Vorhaben und erklärte, dass dies Tee war. Mittlerweile kümmerte es mich nicht mehr, was es war, es musste nur zum überleben beitragen. Und so ein schön warmer Tee wäre jetzt sicherlich hilfreich. Dann schniefte ich leicht und genoss die Wärme, welche mir die Fingerkuppen hinaufkroch, als ich die Teetasse entgegen nahm. Es war wundervoll warm, nur leider bisher nur an den Händen, aber immerhin etwas. Ich atmete tief ein und versuchte den nächsten Nieser zu unterdrücken. Mittlerweile fror ich trotz Decke und warmen Tee in den Händen. Das war der schlimmste Winter, den ich je in meinem Leben erlebt hatte und dann auch noch in einem anderen Land, wo ich nicht einmal eine warme Heizung oder dergleichen hatte.
Peter Ein wenig nachdenklich betrachtete ich meine kleine Schwester, hatte dabei aber ein warmes Gefühl im Bauch. Sie würde ich ganz sicherlich nicht auch noch verlieren! Wenigstens sie hatte noch schöne Träume. Wenn ich mich hinlegte, dann glitt ich in eine Leere und wachte irgendwann am nächsten Morgen wieder auf. Andererseits erinnerte mich ihr weißer Vogel auch an unsere Situation in Eis und Schnee, welche einen wie ein Haufen Federn zu verschlingen drohte. Toll, jetzt sah ich wieder nur die negativen sachen. Ich schüttelte den Gedanken leicht ab und nickte dann. "Freut mich, wenn du gut geträumt hast" erwiederte ich dann und sah hinüber zu Susan. Langsam begann auch sie wach zu werden und streckte sich. Gut, dann konnten wir bald los.
Edmund Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie Emilia den Tee bekam und ließ mich schließlich auf mein Bett sinken. Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die weiße Decke hinauf. Und mir wurde klar, dass ich einfach nur hier heraus wollte. Ich konnte einfach nicht mehr Tag ein Tag aus hier herum sitzen. Es war furchtbar. Der Arzt untersuchte derweilen Emilia ein wenig und machte einen leicht besorgten Eindruck. Nun ja, bei dieser Kälte hier war das nicht zu leugnen. Selbst mein Körper hatte sich auf Sparflamme geschaltet. Ich wollte gar nicht wissen, wie es Emilia gerade ging. Trotzdem hoffte ich, dass der Tee ihr gut tun würde. Sie musste einfach durchhalten.
Lucy Susan bewegte sich ein wenig und so lief ich zu ihr hinüber. "Guten Morgen, Susan!", begrüßte ich sie froh und musste bei ihrem leicht verschlafenen Ausdruck lächeln, "Peter, du hast doch irgendetwas vor, oder?" Ich sah zu meinem großen Bruder hinüber und musterte ihn lächelnd. Schließlich kannte ich ihn lange genug. Und so, wie er da stand, wollte er irgendetwas unternehmen. Außerdem erschien Keaton gerade aus einer der Nebenhöhlen und hatte sich schon fertig angezogen. Also lag es nahe, dass sie los wollten. Vielleicht konnten wir auch mitkommen, obwohl ich bezweifelte, dass ich mitdurfte. Vielleicht konnte ich auch mal wieder die Bieber besuchen gehen, wenn die anderen weg waren.
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
Emilia Der Doc schaute sich mich ein wenig an und ich blieb reglos sitzen. Dann versuchte ich einen Schluck zu trinken und verbrannte mir fast die Lippen, solch eine Hitze strahlte dieser, im Gegensatz zu der restlichen Umgebung, aus. Dann pustete ich ein wenig und schniefte wieder leicht. Meine Zähne hatte ich aufeinenadergepresst, damit diese nicht klapperten und der Boden erschien mir so kalt wie eine einzige Eisfläche. Aber dauernd auf diesem Klappbett hocken, das konnte ich auch nicht. Ohne eine Aufgabe hier drinnen, war es einfach unerträglich. Sobald der Arzt weg sein würde, könnte ich Ed fragen ob wir was machen konnten, egal was, um auf andere Gedanken zu kommen.
Peter Als meine Schwester sofort erkannte was los war, nickte ich leicht. "Ja, wir wollen aufbrechen" Susan setzte sich nun auch auf. "Wo wollt ihr denn hin?" fragte sie deshalb immernoch ein wenig verschlafen und rieb sich die Augen. "Nur hier mal raus und die Grenzen sichern. Mal sehen ob sich dort in der Nähe etwas tut. Ihr bleibt indessen hier, die Anderen brauchen euch" erwiederte ich sofort, da Susan sofort den Mund aufmachte um etwas zu sagen, warscheinlich um mitzukommen. "Wir schaffen das schon" nickte ich und sie schloss ihn wieder. Puh, das war nochmal gut gegangen.
Ratio Irgendwie musste ich es den beiden sagen. Bevor sie damit überrumpelt wurden. Nur hatte ich keine wirkliche Ahnung, wie. Ich hatte selbst nur ein paar Fetzen aufgeschnappt. Und wie ich ihnen damit helfen sollte, da war ich mir auch noch nicht sicher. Nachdenklichstarrte ich kurz vor mich hin, bevor ich Luft holte und aufsah. "Ich hab 'ne schlechte und 'ne gute Nachricht", sagte ich in die Stille hinein und spürte sofort den durchdringenden Blick des Jungen auf mir. Zumindest seine Aufmerksamkeit hatte ich. Trotzdem sah ich zu einem unbestimmten Punkt, den nur ich sehen konnte. "Es gibt eine Art Spiele", fuhr ich langsam fort und suchte nach den richtigen Worten, "Dabei wird es darum gehen, dass es eine Art jeder gegen Jeden ist. Es ist mehr Unterhaltung für die ... nun ja, Gäste. Genaueres kann ich nicht sagen, aber es wird wohl darum gehen etwas ganz Bestimmtes zu finden-" "Was geht uns das an?", unterbrach mich der Junge verärgert und sichtlich ungeduldig. "Es werden alle Gefangenen an den Spielen teilnehmen. Auch ihr", machte ich es kurz und wartete auf eine Reaktion, die jedoch ausblieb. "Und was ist die gute Nachricht?", fragte der Junge jetzt monoton. "Wenn ihr gewinnt, seid ihr frei." "Wo ist der Haken?", bohrte er weiter und ich musste leicht traurig lächeln. "Wenn nicht, werdet ihr dabei draufgehen", sagte ich leise und warf einen kurzen Blick zu dem Mädchen, "Tut mir leid, aber ich kann euch nicht helfen ..." "Ich nehme an, es gibt keine Möglichkeit nicht anzutreten?", stellte der Junge eher fest alsdass er fragte. Ich schüttelte nur den Kopf. Dann packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg zur Tür. "Wann?", hörte ich den Jungen plötzlich noch fragen, der auf seinem Bett lag und an die Decke starrte. "Morgen. Nach Sonnenaufgang. Es wird bis zum Nachteinbruch dauern", war meine letzte Auskunft, bevor ich endgültig verschwand.
Lucy Die zwei Jungs, allein auf Kontrolle? Ich konnte nur hoffen, dass das gut gehen würde, aber wenn Peter so überzeugt war, würde das schon klappen. "Wie wäre es, wir machen uns auch einen schönen Tag?", schlug ich Susan deshalb vor, die von Peter's Idee eher weniger angetan zu sein schien, aber wahrscheinlich zu müde war zum Diskutieren. Peter und Keaton verschwanden indes durch die Luke nach oben und draußen. Das würde schon gutgehen. Schließlich waren die beiden ja fast erwachsen.
~No matter how many more points you have at the end of the game, if you're not happy, that's not a victory.~ – KnB, Kuroko Tetsuya
Emilia Ganz vorsichtig nippte ich wieder an dem Getränk und langsam konnte man ihn trinken. Da die Umgebung so kalt war, kühlte der Tee auch schneller ab. Doch dann kam der große Schock. Der Doc. erzählte uns etwas von einem Spiel, bei dem wir wahrscheinlich unser Leben verlieren würden. So gefroren wie wir waren, konnten wir doch an keinem Wettkampf teilnehmen. Als der Arzt weg war, sah ich zu Edmund. "Was machen wir jetzt?" fragte ich leise und sah zu ihm hinüber. Also konnte es noch schlimmer kommen und ich hatte es mittlerweile bereits bezweifelt. Ich fragte mich ersthaft, wie wir das bewältigen sollten.
Peter Wir stapften nach kurzem hinaus in den Schnee. Susan hatte zuvor ihrer kleinen Schwester kurz zugenickt und ich vertraute darauf, dass sie es alleine geklärt bekamen. Dann ging ich in Richtung der Stallungen. "Du kannst reiten?" fragte ich und war nicht unbedingt überzeugt davon, aber zu Fuß würde es viel zu lange dauern. Daher betrat ich schnell den Stall und schloss hinter uns wieder die Tür. Nebenbei überlegte ich, welches der Tiere ich ihm anvertrauen konnte und welches garnicht in Frage käme.